Die Gonadarche bezeichnet den Beginn der funktionellen Aktivierung der Ovarien bzw. Hoden im Rahmen der Pubertätsentwicklung. Sie resultiert aus der Reifung des hypothalamisch-hypophysären Regelkreises und der vermehrten Ausschüttung der Gonadotropine Luteinisierendes Hormon (LH) und Follikelstimulierendes Hormon (FSH).
Das Hormon LH stimuliert in den Hoden die Testosteronproduktion, während FSH für die Reifung der Keimzellen verantwortlich ist.
Bei Jungen führt dieser hormonelle Anstieg zur Zunahme der Testosteronspiegel, zum Wachstum der Hoden und zur Einleitung der Spermatogenese.¹
Bei Mädchen führt der Anstieg dieser Hormone zur Östrogenproduktion in den Ovarien und damit zu Thelarche, Follikelreifung und ersten ovulatorischen Zyklen.¹
Die Gonadarche ist bei beiden Geschlechtern der zentrale biochemische Motor der Pubertät. Sie geht bei Jungen meist der Pubarche voraus oder läuft zeitgleich ab; bei Mädchen setzt sie typischerweise vor der Pubarche ein.
Typischerweise beginnt die Gonadarche
bei Mädchen zwischen dem 8. und 13. Lebensjahr,
bei Jungen zwischen dem 9. und 14. Lebensjahr.
💡 Wortherkunft
Der Begriff stammt vom griechischen gonos (Keim, Geschlechtsdrüse) und dem griechischen archē (Beginn) – wörtlich: „Beginn der Geschlechtsdrüsenreifung“.
Quellen
Pschyrembel Online. Artikel „Gonadarche“. In: Pschyrembel Klinisches Wörterbuch. Berlin: De Gruyter; Zugriff am 16.11.2025. URL: https://www.pschyrembel.de/Gonadarche/K091V
